Un temps

Un temps

Installation / Videoprojektion / Kopfhörer / 10min. / 2010

In [un temps] erinnert sich der Schauspieler Michel Grobety, der in der Theaterinszenierung von Michel Soutter im Jahr 1978 die Rolle von Clov im Stück „Endspiel“ von Samuel Beckett spielte, an die damaligen Bühnenszenen und seine Bewegungen. Den Text der beiden Hauptrollen Clov und Hamm liest er aus dem Buch, gleichzeitig übersetzt die Dolmetscherin Sylvie Rey simultan in die Gebärdensprache. Zu sehen ist diese Übersetzung jedoch nur während des Textes von Clov, die Übersetzung von Hamm ist ausschliesslich hörbar und der Stuhl, der Ort der Übersetzung, bleibt leer. Der leere Stuhl wird von Mikrofonen abgehört, die diese Abwesenheit der Wörter und der Sprache hör- und sichtbar machen sollen. Die ausgehaltene, an die Grenzen gezogene Auflösung der Zeit, des Nichts mit seinen Wortstücken, die als Versuch des Füllens auftauchen, konfrontiere ich auf der Theaterbühne mit der Geräuschekulisse der Gebärdensprache. Die Abwesenheit des Theaterpublikums ist die Weiterführung von Leerstellen.
Dem Text von Becketts „Endspiel“ entnehme ich hauptsächlich das Aushalten der Leere und der Stille als Zeuge des absurden Geschehens sowie der aussichtslosen Kommunikation, des unmöglichen Dialogs.
Im Ausstellungsraum, mit Stühlen ausgestattet, ist das Video als Projektion installiert. Der Ton ist über Kopfhörer hörbar.

Von dem Video gibt es auch eine Deutsch-untertitelte Version.

Gefilmt im Théâtre de Carouge.